125 Jahre RGZV Radevormwald 1894
- 64 Oberbergische Rassegeflügelkreisschau am 30.11.2019 und 01.12.2019
- Festabend mit Rück- und Ausblick
- Preisverleihungen und Ehrungen
Das 125.jährige Bestehen des Vereins feierten die Mitglieder ausgiebig. Zwei Tage waren dafür angesetzt. Damit die Besucherinnen und Besucher aktuelle Ergebnisse der züchterischen Bemühungen betrachten konnten, hatte man begleitend zum Fest die oberbergische Kreisschau 2019 organisiert. Mehr als zweihundert Tiere konnte man in der Ausstellungshalle auf dem Höller Hof bewundern. Natürlich war den Züchterinnen und Züchtern, neben der Vielfalt des Geflügels, die Bewertung durch die Preisrichter wichtig. Gegen 14:00 Uhr standen alle Bewertungsergebnise fest.
Von 16 Uhr an hatte jeder die Möglichkeit die Tiere zu betrachten. Die offizielle Eröffnung der Kreis- und Jubiläumsschau erfolgte durch den Schirmherren der Geflügelausstellung, dem Bürgermeister der Stadt Radevormwald - Johannes Mans,. Von nun an hatte das Publikum die Gelegenheit die Tiere zu betrachten und auch die an den Käfigen angebrachten Bewertungskarten zu studieren. Viele Gäste nutzten diese Gelegenheit, die eine oder andere Rasse einmal aus der Nähe zu betrachten. Väter und Mütter mit ihren Kindern informierten sich über das vielleicht demnächst in ihrem eigenen Garten umherlaufende Geflügel.
Um die Festveranstaltung überhaupt stattfinden zu lassen, mussten die Mitglieder allesammt mit anfassen und helfen. Alleine die Ausstellung zu organisieren, war mit wenigen Mitstreitern gar nicht so einfach. Aber alle spuckten kräftig in die Hände und halfen, wo es notwendig war. Der Berichterstatter der Veranstaltung hat zum ersten Mal von Anfang bis Ende nahezu alle Aktivitäten miterlebt.
Überraschend für den sonst Unbeteiligten, was alles im Vorfeld getan und bedacht sein will. Monatelang vorher muss ein geeigneter Veranstaltungsort gefunden werden. Noch davor steht die Buchung der Preisrichter an. Einladungen müssen verfasst und Melelisten erstellt werden. Nachdem die Rückmeldungen der Züchterinnen und Züchter vorliegen, sind die Tiere nach bestimmten Regeln des BDRG auf die Käfige zu verteilen. Impfnachweisesind zu kontrollieren. Genehmigung der Veranstaltung bzw. Anmeldung bei der Stadt ist Pflicht.
Der Festabend will ebenfalls organisiert werden. Ein Festprogramm erstellen. Recherchen zur Historie des Vereins das ganze Jahr über anstellen. Bilder sammeln. Interviews mit Zeitzeugen führen. Eine Festschrift und der Ausstellungskatalog schreiben und drucken. Die Bilder als Dia- oder Beamershow zusammenstellen. Essen und Getränke für zwei Festtage heranschaffen bzw. organisieren. Diverse Ehrengäste aus kreis, Stadt und Verbänden einladen.
Pokale und Preise für die Sieger der Schau beim Verband beantragen bzw im Handel selber beschaffen. Und natürlich dann die Käfige für die Schau organisieren. Der Materialtransport will geregelt sein. Helfer mussten dazu an bestimmten Terminen bereit stehen. Den planmäßigen Aufbau der Ausstellung organisieren und durch die Ausstellungsleitung begleiten. Nach der Ausstellung alles wieder abbauen und einlagern. Als Vereinsvorsitzender sich eine Rede für den Abend ausdenken. Und noch viel zeitraubendes Geplänkel mehr.
Dieses soll kein Gejammer sein, sondern nur einmal aufzeigen, was der Verein für Anstrengungen für sein Jubiläumsfest unternommen hat. Ehre, wem Ehre gebührt!
Da die Vereinsmitglieder gleichzeitig auch einen Teil der Tiere für die Schau mitbrachten, hatten diese auch die eine oder ander Mühe. Eine Pilgrimgans zum Beispiel, die aus dem Stall zur Ausstellung "getragen" werden musste, sorgte für gewisse Schweißausbrüche beim Vorsitzenden. Da sich dem Federvieh der Sinn des Ausfluges nicht so recht erschließen mochte, zwackte es ihrem Träger, gleichsam als Liebesbeweis, mehr oder weniger zärtlich den Arm. Und wenn Gänse zwicken, dann ruft der Mensch schon mal "Aua"...
Informationen zu den Geflügelrassen boten Schilder mit Rassemerkmalen auf den Käfigen. Wer noch mehr erfahren wollte, konnte sich natürlich auch mit den anwesenden Vereinsmitgliedern unterhalten.
Manchen Besucherinnen und Besuchern gefielen die Tiere der Rasse Seabrigt mit dem Farbschlag silber-schwarz gesäumt recht gut.
Die Ergebnisse der Preisrichter fanden sich im Katalog unter der Rubrik Notenspiegel. Hier studierte gerade einer der Radevormwalder Taubenzüchter aufmerksam die Bewertungen seiner Tiere.
Auf dem Festabend erfolgte die Preisverleihung für die Ausstellerinnen und Aussteller. Da es seine Jubiläumsschau war, gab es für die Teilnehmer einige zusätzliche Preise. Aber auch der Verein ging nicht leer aus, denn die Gäste hatten ebenfalls Geschenke zum Jubelfest mitgebracht. Auch diverse Ehrungen wurden ausgesprochen und entsprechende Urkunden oder Nadeln überreicht. Der offizielle Teil des Abends blieb dennoch überschaubar und kurzweilig. Schließlich wollte man 125 Jahre der Geflügelzucht in Radevormwald gebührend feiern. Nach Speis und Trank saß man noch einige Stunden zusammen und fachsimpelte und schwelgte in gemeinsamen Erinnerungen. Im Hintergrund lief eine Bildershow mit Fotos aus den letzten 25 Jahren und beflügelte die Erinnerungen der Gäste des RGZV.
Das Championsband ging nach Lindlar an eine stolze und sichtlich zufriedene Züchterin für eine ihrer Hennen der Rasse "Amrocks gestreift".
Die "Oberbergische Kreismeisterschaft" bei Hühnern errang die Dame ebenfalls.
Gleich eine ganze Sammlung von Preisen ging an diesen jugendlichen Züchter des RGZV Radevormwald. Folgende Titel errang der junge Herr: Landesverbandsjugendmedaille Kreisverbandsjugendehrenpreis, Oberbergischer Kreismeister Jugend und Vereinsmeister Jugend.
Ein Züchterkollege aus Hückeswagen und gleichzeitig Kreisvorsitzender aus Oberberg errang einen Jubiläumspokal für seine mit hv96 bewertete Pommerngans grau-weiß gescheckt. Seine silberfarbige Italiener-Henne errang den Kreisverbandsehrenpreis ebenfalls mit der Bewertung hv96.
Nach Engelskirchern ging ein einer der Jubiläumspokale für die mit hv96 bewertete Henne der Rasse "Brahma blau".
Gästegruppe beim Jubiläum des RGZV Radevormwald aus Much (Hühnerclub Much). Auch sie hatten Tiere ausgestellt und einige Preise errungen.
Zu besprechen gab es am Rande der Ausstellung immer mal wieder etwas.
Dieser stolze Hahn war auch auf der Schau zu bewundern. Welche Bewertung er erhalten hat, ist im Bild nicht festgehalten worden.
Der Vorwerkhahn schaut stolz, ist farblich ansprechend und für einen Hühnerhof durchaus bereichernd. Die Preisrichter jedoch schauten genau hin. Sie bemängelten den Kammschnitt. "Gabelzacke" nennt man in Fachkreisen die Erscheinung, dass bei diesem Hahn der Einschnitt zwischen der dritten und vierten Zacke nicht tief genug hinab reicht und keinen Bogen mit den Einschnitten der restlichen Zacken bildet.
Den normalen Besucher hat das aber nicht gestört...