Schnelligkeitrekord beim händischen spülen der Geflügel-Trinkbecher
„Jedes Johr em Summer…“ so beginnt das Spanienlied der Black Föös. Und jedes Jahr im Sommer geht es zum Becherspülen nach Funkenhausen. Mit „Sack und Pack“ zieht es die Frauen und Männer des RGZV Radevormwald auf den Hof der Familie Neuser. Nicht „weil et do jo nit vill koss“, sondern weil es dort gilt, die gebrauchten Trinkgefäße zu reinigen und zu desinfizieren.
Normalerweise dauert diese Tätigkeit eine Weile. So eine bis eineinhalb Stunden. Dann sind die Becher sauber, desinfiziert, getrocknet und wieder staubdicht verpackt. Doch in diesem Jahr hielt sich die Menge der Becher in Grenzen. Denn es gab im Vorjahr nur beinahe eine Tierschau. Zwar war sie aufgebaut worden, aber die Geflügelpest, bzw. ein Verdachtsfall dazu im Oberbergischen, sorgte für eine Absage der Schau.
Darum war es kaum möglich, die spülende Truppe bei ihrer Arbeit zu beobachten. Denn in wenigen Minuten waren knapp die 80 mitgebrachten Gefäße der Prozedur unterzogen worden und die Arbeit beendet. Immerhin vor der Türe der Wirkungsstätte konnte die Arbeitskolonne noch abgelichtet werden.
Der Termin Pötte spülen ist aber auch immer ein wilkommener Anlass für den Verein, in gemütlicher Runde zusammen zu sitzen, zu Klönen, zu Fachsimpeln und dabei natürlich auch etwas für das leibliche Wohl zu tun. Die Familie Neuser bietet ihre Räumlichkeiten in und vor dem Haus zu diesem Zweck an. Gespült wird im Stall. Und unter einem großen Ahornbaum vor der Tür des Wohnhauses fröhen die RGZV-ler dann der Außengastronomie in Funkenhausen. Freiedhelm Neuser hatte die Getränke spendiert und der Verein das Grillgut.
Froh und gut gelaunt saßen dann auch alle mit einem kühlen Getränk vor sich um den großen Tisch herum, das erste Fleisch bruzzelte auf dem Grill, als sich vor den eben noch mehr oder weniger blauen Himmel dunkle Wolken schoben. Der Chronist dieser Zeilen erinnerte sich aber sogleich an einen Spruch von Friedhelm Neuser, wonach es im August nicht gleich aus jeder Wolke regnet…
Doch aus diesen Wolken regnete es. Und zwar so, dass alle gerne zum Schlemmen in die gute Stube von Neusers gezogen sind. Nur der Mensch am Grill blieb draußen und bruzelte unter Regenschirm und Blätterdach munter weiter. So wie man hörte, hat das Fleisch trotz des Wasserschadens ganz gut geschmeckt.
Die frohe Runde drinnen, ließ sich die mitgebrachten bzw. dir gereichten Speisen munden. Als da waren Brot, Nudelsalat, Kräuterbutter, Grillfleisch und Grillwürstchen. An zwei langen Tafeln fanden alle einen Platz. Die Neigung, diesen gemütlichen Raum wieder zu verlassen tendierte gegen Null…
Es ist nicht ganz klar, ob die schwüle Sommerhitze, oder der Genuss kühler und alkoholhaltiger Getränke, oder einfach das viele Essen und die gute Stimmung eine besondere Wahrnehmung hervorbrachte… Es wurde an einem der Tische von einem Vereinsmitglied ein Pastor erkannt! Um diese vermeintliche Erkenntnis rankten sich dann auch allerlei lustige Erzählungen. Denn auch der im allgemeinen gut informierte Vereinsvorsitzende, wusste von keinem Mitglied im Verein mit diesem Beruf…
Und während man sich in fröhlicher Runde drinnen unterhielt und amüsierte, kam allmählich das schöne Sommerwetter zurück. Einem neuerlichem Aufenthalt in der Außengastronomie stand nun nichts mehr im Wege.
Nun wieder draußen, setzte man fröhlich die Gespräche über Geflügelzucht, Priesterberufe, und Eisenbahnhobbies des Grillmeisters fort. So beklagte der Herr links im Bild das voreilige Aus seiner Zwergbielefelder Kennhuhnzucht. Seinen hervorragenden Zuchthahn hatte er schon mit der Note B (bratfertig) versehen, als sich heraus stellte, das jemand aus seiner Familie diese Zucht gerne weiter verfolgt hätte. Da konnte natürlich auch der vermeintliche Pastor nicht mehr helfen…
Ein schöner Nachmittag war es auf dem Hof der Familie Neuser! Bis in den Abend hinein genossen wir den Aufenthalt unter dem Baum und neben dem schönen Garten des Hofes.
Nachdem der Biervorrat erfolgreich von einigen Teilnehmern der Veranstaltung abgebaut wurde, griff der Hausher auf seine Kellerschätze zurück und beförderte einige davon ans Tageslicht. Diese sehr schmackhaften Tropfen (Obstler, Kräuterschnaps und ein feiner Johannisbeerlikör) wurden dann auch noch… Nein, nicht bis zu Neige! Nur gekostet.
Fotos: Yvonne Witt, Michael Huser